Im Jahr 1998 nahm der damalige „Deutsche Blindenverband“ sehbehinderte Menschen in seine Satzung auf und benannte sich in „Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband“ (DBSV) um. Im selben Jahr rief die Organisation erstmals bundesweit dazu auf, an „Sehbehindertenaktionstagen“ teilzunehmen. Sie fanden am 5. und 6. Juni in Bonn statt. So entstand der bundesweite Sehbehindertentag, der seit 25 Jahren auf die Bedürfnisse und Probleme sehbehinderter Menschen, aber auch auf ihre Leistungen und Potenziale aufmerksam macht. Als Datum wurde der 6.6. gewählt, weil die Zahl 66 ein wenig an eine Brille erinnert.
Im Jubiläumsjahr 2023 widmet sich der Sehbehindertentag dem wichtigen Thema “Sehbehinderung und Pflege”. Laut DBSV spielt das Thema „Sehen“ in der Aus- und Weiterbildung von Pflegefachkräften bisher nur eine untergeordnete Rolle. Sehprobleme von Senioren würden deshalb oft nicht erkannt. Doch mit höherem Lebensalter wächst das Risiko von Augenerkrankungen wie der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) oder dem diabetischen Makulaödem (DMÖ). Spezielle Veranstaltungen für Pflegekräfte rund um den Sehbehindertentag 2023 sollen dazu beitragen, dass bereits erste Anzeichen für Seheinschränkungen erkannt und nötige Therapiemaßnahmen eingeleitet werden. Denn eine frühzeitige Behandlung von AMD und Co. ist entscheidend für einen bestmöglichen Erhalt der Sehfähigkeit.