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Thüringer Landtag erhöht Leistungen für blinde, taubblinde und gehörlose Menschen

Der Nachteilsausgleich für blinde, taubblinde und gehörlose Menschen wird erhöht. Das hat der Thüringer Landtag beschlossen und dazu das Thüringer Sinnesbehindertengeldgesetz (ThürSinnbGG) geändert.

Blinde Menschen erhalten danach vom 1. Juli 2023 an monatlich 472 Euro statt bisher 400 Euro. Für taubblinde Menschen erhöht sich dieser Betrag um zusätzlich 172 Euro. Gehörlose Menschen bekommen zukünftig ein Sinnesbehindertengeld in Höhe von 172 Euro statt bisher 100 Euro monatlich.

Für blinde und gehörlose Menschen, die in einer stationären Einrichtung leben, steigt der monatliche Betrag von bisher 91,20 Euro auf jetzt 107, 62 Euro. Gleiches gilt für jene, die eine Freiheitsstrafe verbüßen oder aufgrund eines strafgerichtlichen Urteils anderweitig untergebracht sind.

Angehoben hat der Landtag auch das Sinnesbehindertengeld für blinde oder taubblinde Menschen, die Pflegeleistungen für die häusliche Pflege, teilstationäre Pflege oder Kurzzeitpflege erhalten. Bei Pflegegrad 2 werden zukünftig 215,23 Euro und bei den Pflegegraden 3 bis 5 jetzt 150,45 Euro monatlich ausgezahlt.

25 Jahre Sehbehindertentag am 6. Juni 2023

Sehbehinderte Menschen haben täglich mit vielen Herausforderungen zu kämpfen: morgens die mikroskopisch kleine Schrift auf einer Lebensmittelverpackung, im Büro ein Software-Update, das die komplette Hilfsmitteltechnik außer Gefecht setzt und abends auf dem Weg zum Restaurant eine Stolperstufe, die kaum zu erkennen ist … So abwechslungsreich wie dieser tägliche Hindernislauf sind auch die Themen, denen sich der Sehbehindertentag in den vergangenen 25 Jahren gewidmet hat.

Im Jahr 1998 nahm der damalige „Deutsche Blindenverband“ sehbehinderte Menschen in seine Satzung auf und benannte sich in „Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband“ (DBSV) um. Im selben Jahr rief die Organisation erstmals bundesweit dazu auf, an „Sehbehindertenaktionstagen“ teilzunehmen. Sie fanden am 5. und 6. Juni in Bonn statt. So entstand der bundesweite Sehbehindertentag, der seit 25 Jahren auf die Bedürfnisse und Probleme sehbehinderter Menschen, aber auch auf ihre Leistungen und Potenziale aufmerksam macht. Als Datum wurde der 6.6. gewählt, weil die Zahl 66 ein wenig an eine Brille erinnert.

Im Jubiläumsjahr 2023 widmet sich der Sehbehindertentag dem wichtigen Thema “Sehbehinderung und Pflege”. Laut DBSV spielt das Thema „Sehen“ in der Aus- und Weiterbildung von Pflegefachkräften bisher nur eine untergeordnete Rolle. Sehprobleme von Senioren würden deshalb oft nicht erkannt. Doch mit höherem Lebensalter wächst das Risiko von Augenerkrankungen wie der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) oder dem diabetischen Makulaödem (DMÖ). Spezielle Veranstaltungen für Pflegekräfte rund um den Sehbehindertentag 2023 sollen dazu beitragen, dass bereits erste Anzeichen für Seheinschränkungen erkannt und nötige Therapiemaßnahmen eingeleitet werden. Denn eine frühzeitige Behandlung von AMD und Co. ist entscheidend für einen bestmöglichen Erhalt der Sehfähigkeit.

Treffen der Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern und der BAR: Erfurter Erklärung verabschiedet

Zum Abschluss ihres 64. Treffens am 3. und 4. November haben die Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern in ihrer „Erfurter Erklärung für einen inklusiven Arbeitsmarkt 2030“ Forderungen für einen inklusiven Arbeitsmarkt gestellt und Wege dorthin aufgezeigt. Die Beauftragten sind der Auffassung, dass es verstärkter Anstrengungen, Impulse und Instrumente für die Erreichung eines inklusiven Arbeitsmarktes bedarf.

Jürgen Dusel dazu: „1,3 Millionen schwerbehinderte Menschen sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt, sie machen jeden Tag einen guten Job. Es ist ein Vorurteil, dass Menschen mit Behinderungen nicht leistungsfähig sind, ich bin der festen Überzeugung: Es gibt keinen einzigen Arbeitsplatz, der nicht von einem Menschen mit Behinderung gut ausgefüllt werden kann – wenn die Rahmenbedingungen stimmen.“ Dusel weiter: „Um Wege in eine gute Beschäftigung zu ermöglichen, müssen sowohl der Gesetzgeber als auch die Arbeitsverwaltung im Blick haben, dass Menschen mit Behinderungen zunächst einen Anspruch auf Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt haben. Darüber hinaus muss sich die Situation für Menschen mit Behinderungen in den Werkstätten deutlich verbessern. Deswegen ist es gut, dass die Bundesregierung beispielsweise das Entgeltsystem reformieren will – das ist längst überfällig. Weitere Maßnahmen haben wir gestern und heute in Erfurt diskutiert.“

Joachim Leibiger, Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderungen des Freistaats Thüringen, wies auf jahrelange Debatten über die Zukunft der Werkstätten mit Behinderung hin. Es sei „Zeit, mutige Schritte zu gehen, die die Menschen mitnehmen und gleichzeitig zu mehr Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt führen. Die Werkstätten für Menschen mit Behinderungen sollten sich weiterentwickeln. Den Inklusionsbetrieben könnte zukünftig eine zentralere Rolle zukommen. Es muss die Vision eines inklusiven Arbeitsmarktes 2030 verfolgt werden“, so der Landesbeauftragte.

An der Tagung nahmen zudem hochrangige Gäste teil: neben dem Ministerpräsidenten Bodo Ramelow auch die Präsidentin des Thüringer Landtags Birgit Pommer. Zahlreiche Fachvorträge rundeten das Programm ab.

Die Forderungen der Erfurter Erklärung beziehen sich auf drei Bereiche:

  • Werkstätten für behinderte Menschen
  • Inklusionsbetriebe
  • Inklusives Arbeits- und Sozialrecht

Die komplette Erfurter Erklärung vom 04. November 2022 finden Sie hier zum Download.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 15/2022 Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen

Thüringer Inklusionstag am Tag der offenen Tür des Thüringer Landtags am 3. September 2022

Der Inklusionstag wird ein vielfältiges Programm bieten. Neben Führungen durch den Landtag in Deutscher Gebärdensprache und Leichter Sprache wird es abwechslungsreiche Mitmachaktionen geben. Vorgesehen sind hier unter anderem Angebote wie Rollstuhlbasketball, ein Rollstuhlparcours, ein Alterssimulationsanzug und Mobilitätstrainings. Zudem stellen sich verschiedene Selbstvertretungsorganisationen sowie Vereine und Verbände mit ihren Beratungsangeboten vor, darunter auch der Blinden- und Sehbehindertenverband Thüringen e. V. mit seinem Beratungsmobil.

Nach einer Podiumsdiskussion zu aktuellen teilhabepolitischen Themen u.a. mit Abgeordneten aus den Fraktionen des Thüringer Landtags und der Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Frau Heike Werner, wird unter dem Motto „Gemeinsam MitEinander“ zudem der Thüringer Inklusionspreis verliehen.

Die wichtigsten Informationen inklusive Programmablauf und Veranstaltungsort können Sie den barrierefreien Flyer und dem Plakat entnehmen.

Welt-Braille-Tag 2022

Am 4. Januar 1809 wurde Louis Braille geboren. Im Alter von nur 16 Jahren erfand er die Blindenschrift, die deshalb auch „Brailleschrift“ genannt wird.

Ihm zu Ehren hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen im Jahr 2018 den 4. Januar zum Internationalen Welt-Braille-Tag erklärt.

Der Aktionstag macht auf die zentrale Bedeutung der Blindenschrift und die Situation blinder und stark sehbehinderter Menschen aufmerksam.

Für blinde Menschen bedeutet die Brailleschrift Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Deshalb engagiert sich der Blinden- und Sehbehindertenverband Thüringen e. V. (BSVT) auf vielfältige Weise für die Förderung und Verbreitung der Blindenschrift.

Auf Initiative des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V. (DBSV) zählt die „Verwendung und Weitergabe der Brailleschrift in Deutschland“ seit März 2020 zum Immateriellen Kulturerbe.

Dieter Klopfleisch liest Brailleschrift aus der Biografie von Louis Braille.

„Dresdner Positionen“ – Forderungen an die Bundesregierung

Zum Abschluss des 62. Treffens der Behindertenbeauftragten des Bundes und der Länder am 14. und 15. Oktober 2021 in Dresden haben die Beauftragten des Bundes und der Länder für Menschen mit Behinderungen heute in Form von »Dresdner Positionen« Forderungen für einen Koalitionsvertrag für die 20. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages verabschiedet.
Die Beauftragten fordern, dass bei den Koalitionsverhandlungen die Belange von Menschen mit Behinderungen als Querschnittsthema in allen Politikfeldern Berücksichtigung finden. (Quelle: Pressemeldung der Beauftragten von Bund und Ländern zu den „Dresdner Positionen“)

„Dresdner Positionen“ v. 15.10.2021 im Wortlaut

Dresdner Positionen in Leichter Sprache

Pressemeldung der Beauftragten von Bund und Ländern zu den „Dresdner Positionen“ (nicht barrierefrei)

Navigations-Gürtel mit Kompass

Wie technische Hilfsmittel das Leben und den Alltag von Menschen mit Behinderungen ‎erleichtern können, erfährt Georg Sarantoulakos jeden Tag. ‎

Tag der offenen Tür des Berufsförderungswerkes Halle (Saale) gGmbH

Am 27.05.2021 findet der Tag der offenen Tür des BFW Halle (Saale) statt. Wenn auch coronabedingt virtuell – werden die Besucher*innen viele traditionelle Elemente des realen Tages der offenen Tür aus den vergangenen Jahren wiederfinden. Von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr steht eine Vielzahl multimedialer Informationen bereit. Treten Sie live in Dialoge mit den Kolleg*innen und Rehabilitand*innen aus den verschiedenen Abteilungen des BFW Halle (Saale), mit Anbietern von elektronischen und optischen Hilfsmitteln oder nehmen Sie an den Fachvorträgen teil. Alle Veranstaltungen laden Sie zur Interaktion ein. Zusätzliche Informationen gibt es in kleinen Filmen, Broschüren und Audiofiles.

Alles was Sie dazu benötigen, ist ein internetfähiges Smartphone, Tablett oder ein PC. Sie können sich über eine liebevoll gestaltete Geländekarte des BFW Halle (Saale) zu den einzelnen Events bewegen oder auch ganz traditionell per Benutzermenü.
Teilnehmen kann man am 27.05. ab 10:00 Uhr, indem man dem dann veröffentlichten Link auf unserer Homepage folgt, auf der dann auch der zeitliche Ablauf einsehbar ist. www.bfw-halle.de

Die Blinden und Sehbehinderten in Thüringen trauern um Klaus Möller

In der Nacht zum Dienstag, den 13.04.2021, verstarb unser langjähriger Lehrer und Direktor der „ehemaligen Sehschwachenschule in Weimar – heute Diesterwegschule“, Herr Klaus Möller im Alter von 91 Jahren in Dresden.

Er war Lehrer für untere Klassen (Deutsch, Mathematik, Heimat- und Sachkunde).
Das Nebenfach Schulgarten – welches später sein Hauptfach wurde, liebte er, insbesondere den Schulgarten und das Gewächshaus darin.

Als Direktor leitete er die Sehschwachenschule (später Diesterwegschule) in Weimar von 1964 bis 1995 – 31 Jahre. Unter seiner Leitung wurden viele Entwicklungsfortschritte im Sinne der Bildung und Erziehung von sehbehinderten Kindern und ab 1990 auch blinden Schülern, erreicht.

Mit der Instandsetzung des Internates in der Schwabestraße 20/22 und dem sehbehindertengerechten Neubau des Schulgebäudes in der Windmühlenstraße 17 (Einzug 1979) fungierte Klaus Möller als engagierter Bauherr.

Er war ein unermüdlicher Streiter für die Belange der sehbehinderten/blinden Kinder und Jugendlichen in Thüringen.

Er leitete ein engagiertes und fachkompetentes Kollegium.
Er war Gründungsmitglied des Vereins zur Förderung sehbehinderter und blinder Kinder und Jugendlicher Thüringens ab 1991. Er übernahm den Vorsitz des Vereins von April 1995 bis Oktober 2000.

Er setzte sich sehr für die Neugründung der „Max Zöllner-Stiftung“ nach der Wende ein.
Sein starkes Engagement in der Öffentlichkeit und zahlreiche förderliche Kontakte, zeigten sein Wirken für sehbehinderte und blinde Menschen, so dass er als Ehrenmitglied im Blinden- Sehbehindertenverband in der Kreisorganisation Weimar- Apolda-Sömmerda, tätig war.

Unsere Gedanken sind aber auch bei seiner Frau Krimhilde und seiner Familie, mit denen wir gemeinsam trauern.

Weimar im April 2021

Joachim Leibiger – Landesvorsitzender sowie der Vorstand des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Thüringen e.V.

Neue Servicenummern bei der Deutschen Bahn

die Deutsche Bahn hat zum 1. April 2021 ihre Servicenummern auf Berliner Festnetz-Rufnummern umgestellt. Somit sind Anrufe nun zum Ortstarif bzw. für Kunden mit Festnetz-Flat kostenfrei möglich.
Für die Planung und Buchung Ihrer Zugverbindungen ist die Servicenummer der Mobilitätsservice-Zentrale ab sofort unter Tel. 030 / 65 21 28 88 erreichbar (Stichwort „Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband, DBSV“). Der Service ist Montag bis Freitag von 6:00 – 22:00 Uhr sowie Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 8:00 – 20:00 Uhr erreichbar.
Sie können Ihre Reise darüber hinaus weiterhin auch jederzeit online buchen unter
https://vat.db-app.de/certify?event=184&language=de.
Die Deutsche Bahn hat darüber hinaus die folgenden weiteren Servicenummern geändert:
Allgemeine Servicenummer: Tel. 030 / 29 70 für Auskünfte über Fahrpreise und Fahrpläne sowie weitere Serviceleistungen der Deutschen Bahn und zur BahnCard.
Servicenummer Fundsachen: Tel. 030 / 58 60 20 90 9 zur Meldung von im Zug oder Bahnhof verlorene oder gefundene Gegenstände.
Servicenummer Fahrgastrechte: Tel. 030 586 02 09 20 mit Informationen zu Fahrpreiserstattungen im Rahmen der EU-Fahrgastrechteverordnung.